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Nachrichtenchronik 2015 - 2022


Wilhelm und Günter Esser Stipendien im Sommersemester 2022

Glutathion-abhängige Enzyme aus Abbaustoffwechseln des Actinobakteriums Gordonia rubripertincta CWB2 für biotechnologische Anwendungen.
Anna Christina Lienkamp
Fakultät für Biologie und Biotechnologie
Betreuer:
Prof. Dr. Dirk Tischler, Prof. Dr. Eckhard Hofmann.

Mein Forschungsprojekt befasst sich mit dem Glutathion-abhängigen Abbau von Xenobiotika in Actinobakterien. Durch bestimmte Sets von Enzymen sind Actinobakterien in der Lage auf seltenen und meist giftigen Kohlenstoffquellen wie Isopren oder Styrol zu wachsen, wobei letzteres z.B. ein Haupt- und Nebenprodukt in der Plastik-Industrie ist. Diese Enzym-Sets haben sich nicht nur hinsichtlich des Abbaus toxischer Substanzen als interessant erwiesen, sondern auch in der Herstellung industriell relevanter Stoffe. So kann das Actinobakterium Gordonia rubripertincta CWB2 Ibuprofen aus einem Styrol-verwandten Ausgangsstoff herstellen. Mein Projekt unterrsucht einen Teil dieses Enzym-Sets hinsichtlich einer biotechnologischen Nutzung für die nachhaltige Umwandlung von Industrieabfällen und Nebenprodukten hin zu industreill interessanten Verbindungen wie Arzneimittel, Geschmacks- und Duftstoffen.

Orientierungen von Religionslehrkräften angesichts von Schülerinnen und Schülern mit Fluchterfahrungen im Religionsunterricht

Jens Schwarzkamp

Fakultät für Katholische Theologie

Betreuer: Prof. Dr. Bernhard Grümme, Prof. Dr. Stefan Böntert



In meinem religionspädagogischen Promotionsprojekt werden mit der Dokumentarischen Methode auf Basis narrativer Einzelinterviews die Wahrnehmungs- und Handlungsmuster von Religionslehrkräften rekonstruiert, die ihrem routinisierten Umgang mit Schüler:innen in Internationalen Förderklassen im Religionsunterricht zugrunde liegen. Auf Grundlage dieser qualitativ-empirischen Studienergebnisse werden Perspektiven professionellen Handelns für religionspädagogische Kontexte heterogenitätssensibler religiöser Bildung entwickelt.



Verleihung der gdf Preise 2020 und 2021 für interdisziplinäre Promotionen bei der Akademischen Jahresfeier der RUB am 24.11.2021









Der Preisträger für das Jahr 2020, Dr. Marco Krewing (rechts) und die Preisträgerin für das Jahr 2021,        Dr. Ronja Laarmann-Quante (Mitte) mit dem Geschäftsführer der gdf, Prof. Dr. Ulf Eysel (links) nach der Verleihung der Urkunden.


PREISTRÄGER 2020
Dr. Marco Krewing, Fakultät für Biologie und Biotechnologie
Betreuer: Prof. Dr. Julia E. Bandow (Biologie), Prof. Dr.-Ing. Peter Awakowicz (E-Technik)
Titel Dissertation: "Einfluss kalter Plasmen auf Mikroorganismen und Biomoleküle"
In der Plasmamedizin können Plasmen zur Desinfektion eingesetzt. Dabei zeigt sich, dass Bakterien imstande sind Resistenzen gegen die Plasmadesinfektion zu entwickeln. Gegenstand der Arbeit, in der der Preisträger Methoden der Biologie und Elektrotechnik verbindet, ist die Charakterisierung der Bedingungen, unter denen Resitenzentwicklung erfolgt, um damit Möglickeiten aufzuzeigen durch die Resistenzen vermieden werden können.
 
PREISTRÄGERIN 2021
Dr. Ronja Laarmann-Quante, Fakultät für Philologie, Sprachwissenschaften
Betreuer: Prof. Dr. Stefanie Dipper (Computerlinguistik), Prof. Dr. Eva Belke (Didaktik)
Titel Dissertation: "Prediction of Spelling Errors in Freely-Written Texts of German Primary School Children"
Die Preisträgerin verbindet Methoden der Sprachwissenschaft mit Computermodellen, um die Schwierigkeit von Wörtern beim Erlernen der Rechtschreibung quantitativ zu erfassen. So kann der Rechtschreibunterricht durch Informationen über die Wortschwierigkeit angereichert werden und die neuen Erkenntnisse können durch konkrete computerlinguistische Anwendungen in die Praxis umgesetzt werden.

Die gdf Preise 2021 für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuschswissenschaftlern

Die  diesjährigen Preise für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten (der Wilhelm Hollenberg-, Dr. Heinrich Kost- und Dr. Klaus Marquardt-Preis) konnten Corona-bedingt durch die Vorsitzende der gdf, Frau Birgit Fischer und den Rektor der RUB, Herrn Prof. Dr. Axel Schölmeroich wiederum nur online verliehen werden.


Wilhelm Hollenberg-Preis 2021 (geteilt)

Dr. Anike Krämer, Fakultät für Sozialwissenschaft
„Inter* als Zäsur. Zum Alltagserleben von Eltern intergeschlechtlicher Kinder. Eine wissenssoziologische Analyse“

Eine Inter*-Dignose stellt für die meisten Eltern eien Zäsur im Leben dar. Die gesellschaftliche und körperliche Bedeutung ist nicht in ihrer Erfahrung verankert. Die Dissertation geht dem Erleben der Elterm von intergeschlechtlichen Kindern nach und verfolgt die Auseinandersetzung, Wissensaneignung und Handlungsermächtigung angesichts der unbekannten Situation. Welche Strategien nutzen die Eltern, um alltägliche Herausforderungen wie Fragen nach dem Geschlecht durch Dritte oder die Kommunikation mit dem Kind zu meistern. Damit kann die Arbeit beitragen, die Situation von Eltern intergeschlechtlicher Kinder besser zu verstehen.


Matthias Preuss, Fakultät für Philologie

„Figuren des Ökologischen: Übertragungen zwischen Literatur und Wissenschaft (1866–1900)“



Das Attribut „ökologisch“ verdeckt zuweilen mehr, als es erklärt – und lädt dazu ein, genau hinzusehen und nachzulesen. Angesichts der gegenwärtigen Konjunktur der Ökologie blickt die Forschungsarbeit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhundert, die Zeit, in der ökologisches Wissen Kontur annimmt. Dabei werden originelle Relektüren  literarischer Texte des Realismus unter ökokritischen, materialistischen, praxeologischen und infrastrukturellen Gesichtspunkten mit philologischen Analysen zeitgenössischer meeresbiologischer, pflanzengeografischer, limnologischer und zoologischer Forschungsbeiträge verschränkt. Mit einem oroiginellen Ansatz bereitet der Autor eine Kritik der politischen Ökologie vor.



Dr. Heinrich Kost-Preis 2021

Dr. Marie-Christine Düker, Lehrstuhl fur Stochastik, Fakultät für Mathematik
„Hochdimensionalen Zeitreihen unter Langzeitabhängigkeit und Nichtstationarität“